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Galerie Maurer

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Die Galerie Maurer, im Jahr 2006 in Frankfurt gegründet, stellt in ihren Räumen in Frankfurt am Main zeitgenössische internationale Kunst aus und fördert junge aktuelle Kunst. In sechs Ausstellungen pro Jahr zeigen wir in der Galerie Malerei, Zeichnungen, Bildhauerei, Fotografie, Videokunst und Installationen.


Sie finden uns in zentraler Lage „Frankfurt Kunst Mitte“ in unmittelbarer Nähe zu dem Museum für Moderne Kunst (MMK), dem Frankfurter Kaiserdom, der Kunsthalle Schirn und der Ausstellungshalle Portikus.


Fahrgasse 5
60311 Frankfurt/Main

3D Ausstellungen

Galerie Maurer

MAGIC GARDENS

07 Jul 2023 – 26 Aug 2023

Tatiana Urban: „Die Natur ist zum Spielfeld menschlichen Experimentierens geworden und doch drängt sie uns ihre Zügellosigkeit beharrlich auf. Kuriose Pflanzengesellschaften scheinen sich mit Artefakten zu arrangieren und schaffen es der menschlichen Verwüstung Schönheit entgegenzusetzen. Dieses Ringen, diese geheimnisvolle Kraft, dieses scheinbar so Unerschöpfliche versuche ich in meiner Malerei genauso einzufangen wie die zarte und fragile Seite der Natur. Dadurch entstehen schwebende, dynamische Bildwelten, in denen sich eben noch greifbare Naturformen ins Abstrakte auflösen um als fantastisches neues Biotop das Licht der Welt zu erblicken.“ Die großformatigen Tuschzeichnungen von Malgosia Jankowska vermitteln Bilder von der Natur, in der sich Geheimnisse und Magie verbergen, ähnlich der Märchen, Sagen und Mythen der Deutschen Romantik. In ihren künstlerischen Darstellungen von undurchdringlichen Wäldern, versteckten Lichtungen oder unergründlichen Waldseen begegnen uns Tiere des Waldes, Hirsche, Wölfe, Schlangen. In diese bedrohliche Szenerie fügt sie mit klarem Strich Figuren ein. Es sind Kinder, die scheinbar unbefangen von den Gefahren, die sie umgeben, im Spiel versunken sind und gleichsam im paradiesischem Zustand der Unschuld mit den Tieren und den Wäldern kommunizieren. Die Künstlerin beherrscht den Pinsel, wie auch den Stift meisterhaft und spielt gekonnt mit dem Licht, das sie durch die Verwendung des weißen Papiers als blendende Lichtstrahlen über ihre malerischen Szenen lenkt. Carolin Israels Bilder bilden eine Art Bühne für ihr kleines Welttheater. Schichtenweise verschieben sich große Farbflächen vom Bildgrund nach vorne, eine jede für sich raumhaltig und gleichzeitig mit den anderen kommunizierend. Manchmal von kälterer, manchmal von wärmerer Tonalität, von kompakt geschlossener oder transparenter Körperlichkeit, markieren sie unterschiedliche Wirklichkeitsempfindungen, Gefühlsräume, Seinszustände. Obwohl geschichtet und damit in Reihenfolge, sind diese Flächenräume ineinander verzahnt, miteinander verstrickt, bilden ein nicht auseinanderzudividierendes Amalgam, das in einen großen Farbakkord mündet. Dieser immer in Dur, nie in Moll, strahlend. Und immer bleibt – in irgendeiner Weise – ein kleiner, selten auch größerer Durchblick auf die Unendlichkeit des Bildgrundes, aus dem alles entsprang […]. (Rainer Beck) Nicola Hankes künstlerische Arbeit widmet sich der malerischen Untersuchung von Oberflächen und ihrer Beschaffenheiten. Sie lenkt den Blick auf scheinbar belanglose Alltagsgegenstände und enthüllt mittels des aufwändigen und akkuraten Malprozesses das Besondere, das ihnen innewohnt. Somit lädt sie den Betrachter ein, den eigenen Blick zu verlangsamen und so für das Verborgene zu schärfen, für die Geschichten hinter den Objekten und den ihnen eigenen Zauber.

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SPRINGINKERL

12 May 2023 – 24 Jun 2023

„Das Werk Zonda (2023) wurde extra für die Ausstellung produziert und steht auch räumlich im Zentrum der Schau. Darauf sind große Farbflächen zu sehen, die sich vom Hintergrund abheben und untereinander kommunizieren. Sie überlagern sich, greifen ineinander oder halten Abstand. Es wirkt wie ein einzelner Ausschnitt aus einem andauernden Aushandlungsprozess der Formen und Farben. Die Konturen bieten sich an als Leitplanken der Blickführung. Innerhalb des gleichen Bildes trägt Carolin Israel die Konturen mal präzise und kontrastreich auf, mal wirken sie aufgekratzt und im Begriff des Zerfalls. Teils deuten sie Schattenwürfe an oder gaukeln Dreidimensionalität vor – Illusionen, die im nächsten Moment wieder aufgelöst werden. Das gleiche gilt auch für die Skulpturen, bei denen die Kanten mal geschliffen scharf, mal zu einem Zylinder aufgerollt daherkommen. Die Kontur ist stets zentraler Austragungsort für Aushandlungsprozesse zwischen Vorder- und Hintergrund, zwischen Leitfiguren und Platzfüller, zwischen Haupt- und Nebenschauplätzen der Betrachtung. Die Besucher:innen sind eingeladen, ihre eigenen Themen und Emotionen darin zu verorten, von Frühjahrsimpressionen über das grelle Flirren bis hin zu dystopischen Szenen des Zerfalls. Im Vergleich zu früheren Werken sind die aktuellen Werke reduzierter, die Assoziationen sind abstrakter; die Titel sind nach wie vor sehr suggestiv und deutungsoffen. Sie klingen vertraut und dennoch unbestimmt und hallen deshalb lange nach. Denn kaum jemand kennt hierzulande den Zonda-Föhnwind aus der Andenregion in Südamerika. Oder den österreichischen Springinkerl – ein gelenkiges Geschöpf, das ständig in Bewegung ist und herumwirbelt. Die eigene Fantasie ist gefragt.“ (Luca Rey)

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Übergänge

09 Dec 2022 – 04 Mar 2023

Tilmann Zahn entwirft auf festen Büttenpapieren ebenso filigrane wie wuchtige Formgebilde, die an verlassene Industrieanlagen, verwittertes Metall oder rostige Stahlarchitekturen erinnern. Geschaffen aus virtuos gerissenen, nicht geschnittenen, Papierstrukturen lässt Zahn faszinierende Objekte entstehen, die – teils als Wandarbeiten, teils als frei im Raum hängende Installationen – eine kraftvolle skulpturale Wirkung entfalten. Als Grundlage für seine Papierrisse dienen oft fotografische Aufnahmen von „lost places“ wie Industriebrachen oder Werbetafeln, die kurz vor dem Verfall stehen. Davon ausgehend skizziert der Künstler Silhouetten auf großformatige Papierbögen und nimmt anschließend die manuellen Ausrisse vor, die dem Dargestellten seine endgültige Form verleihen. Nicht zuletzt durch die organisch anmutenden Risskanten und unscharfen Durchbrüche gewinnen die konstruktiven Kompositionen eine frappierende Lebendigkeit und Räumlichkeit. Nur vordergründig stehen die farbigeren, an organisch-anatomische Strukturen wie neuronale Netze gemahnenden Arbeiten den technisch-konstruktiven Formen als Kontrast gegenüber; liegen doch auf den zweiten Blick beiden Werkgruppen die gleichen Aufbauprinzipien zugrunde: Gitter- und Netzstrukturen, wie sie in der Natur als Bauplanprinzip allgegenwärtig sind, und in denen der Mensch sich selbst, bewusst wie unbewusst, in seinen Schöpfungen reproduziert und fortschreibt.

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Silky Roots

06 May 2022 – 18 Jun 2022

"Silky roots" nennen die drei Künstlerinnen E.M.C. Collard, Nicola Hanke und Tatiana Urban ihre gemeinsame Ausstellung in der Galerie Maurer und machen dabei aufmerksam auf das, was unter der Oberfläche verborgen liegt. Zugleich verweist der Ausstellungstitel mit den surreal-träumerischen Anklängen darauf, dass es jenseits der Malerei eine tiefgreifende Auseinandersetzung geben muss, die erst die jeweilige Motivwelt hervorzubringen vermag. Bei Nicola Hanke ist dies die Suche nach der Schönheit im Unscheinbaren und die Fokussierung auf das Detail als Ausdruck für das Große und Ganze. Tatiana Urban begreift die Welt als ein System des permanenten Übergangs und versinnbildlicht in ihren Bildern Prozesse der Transformation, Auflösung und Neuordnung. E.M.C. Collards fantastisch bis skurril anmutende Pflanzengestalten und Formenwelten reflektieren ihre Auseinandersetzung mit psychologischen Prozessen und Körperlichkeit. Collards elysische Malerei breitet sich wie bei Hanke und Urban in All-Over-Manier über die Bildfläche aus und so haben alle drei Positionen auch dies gemeinsam: Die Bilder sind Auszüge einer jeweils ganz eigenen, unendlich weiter denkbaren Welt der feinen und feinsten Nuancen – im malerischen, aber auch im übertragenen Sinne.

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Refer Reduce Repeat

18 Mar 2022 – 30 Apr 2022

Grundelement der Werke von Dorthe Goeden ist die Linie. Ob gezeichnet oder geschnitten, bedeutet sie eine Unterscheidung, die eine Form entstehen lässt. Dabei liegt die Idee zugrunde, dass die so entstandene Form immer aus zwei Teilen besteht, die sich zueinander verhalten, nämlich gleichzeitig aus dem, was sie ist und dem, was sie nicht ist. So thematisieren die teils großformatigen Papierschnitte das Verhältnis von Anwesendem und Abwesendem. Die Linie wird dabei vom grafischen Gedanken der Zweidimensionalität gelöst und so die Grenzen von Bild, Objekt und Raum hinterfragt. Kleinformatige Zeichnungen, konkrete und auf das Wesentliche reduzierte Bruchstücke des Erlebten und der Erinnerung bilden den Ausgangspunkt. Ihnen werden Versatzstücke für komplexe Arbeiten entnommen. Reduktion und Rhythmisierung werden bildbestimmend. Reihungen und Spiegelungen begreift Dorthe Goeden als räumlich ordnende Momente. Ihr Interesse gilt Wiederholungsprozessen und den Möglichkeiten, die sich in den kleinen Abweichungen der handwerklichen Präzision und ihrer gedanklichen Reflexion eröffnen. Vor diesem Hintergrund entstehen Papierschnitte, Gouache- und Tuschearbeiten, die aus sich wiederholenden Fragmenten aufgebaut sind und Dreidimensionalität erzeugen. Verena Freyschmidt entnimmt Linien, Strukturen und Formationen aus Gesehenem und Erinnertem und setzt sie in neue Zusammenhänge. Mit Hilfe von Papier, Stift und Schere erschafft sie Papierarbeiten in unterschiedlichen Größen , die sie oft zu großformatigen Installationen zusammenfügt. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Zeichnung, Malerei und Wandinstallation bewegen, und sind im gleichen Maße freie künstlerische Schöpfung wie auch Anmutung an die Natur. Ohne auf realistische Abbildung zurückzugreifen, thematisiert sie grundlegende Strukturen der Natur und des Natürlichen, die sich im Kleinen wie im Großen wiederholen. Organischen Prozessen gleich erobern ihre rhizomartigen Formen die Wand und wachsen in den Raum, jedoch begleitet vom bewussten Eingreifen der Künstlerin. Der Prozess, in dem Freyschmidt die einzelnen Fragmente kombiniert, teils neben- teils übereinanderlegt und sie zu einem dreidimensional anmutenden Gesamtgefüge verdichtet, ist zugleich Forschungsarbeit, in der die Künstlerin Strukturen, Organisationen und Zusammenhänge ergründet. Doch im Gegensatz zu den Naturwissenschaften streben Verena Freyschmidts Arbeiten nicht nach abschließenden Antworten; in ihnen finden Plan und Zufall, Naturwissenschaft und Chaos, freies Wachstum und kultureller Eingriff, Mikro- und Makrokosmos zugleich ihren Platz. Öffnungszeiten: Do u Fr 13-18 Uhr . Sa 11-16 Uhr . und nach Vereinbarung

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Limits of the Moment

28 Jan 2022 – 12 Mar 2022

Wenn Silke Schoener malt, kommt der Moment, in dem sie aufhört – der Rest bleibt weiß. Sie lässt in ihren Landschaftbildern alles aus, was sie für nicht wesentlich hält, nur hier und da weist ein schwacher Bleistiftstrich auf ein früheres Detail hin, das mehr offenbart hätte. Dennoch hat diese Leere eine Stimme, weit über die Abwesenheit von Inhalt hinaus. In Gedichten ist es selbstverständlich, dass auch die Leere spricht, ihre eigene Aussage macht, die den Text entscheidend prägt, verdichtet. So führt auch der weiße Raum in Silke Schoeners Bildern die Empfindungen und Gedanken der Betrachter weiter, über die rechteckige Oberfläche des Gemäldes hinaus. Sie folgen der Anziehung des nicht Gezeigten, Ungesagten, in unerschlossene Regionen, die einladen, den freien Raum mit eigenen Inhalten zu füllen, und sich eben dem doch zugleich verweigern mit feinen Implikationen, die auf Schnee oder Himmel, Feld oder Wasser hindeuten. Sie fordern die Betrachter auf zu kombinieren, zu vernetzen, in Beziehung zu setzen oder – mit etwas Mut – so zu belassen. Zweifellos hat Silke Schoener diesen Mut.

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Forest Tales

29 Oct 2021 – 22 Jan 2022

"Wölfe, Eulen, Schlangen, Motten, Hirsche und Kinder sind das Personal, das meine Zeichnungen bevölkert. Aber was tun sie da in den Wäldern? Auf manchen Blättern gibt man sich ein Stelldichein am Weiher. „Wer aus mir trinkt, wird ein Reh“, fällt mir aus dem Grimmschen Märchen „Brüderchen und Schwesterchen“ ein. Das Wasser verzaubert die durstigen Waldbewohner. Die Brüder Grimm lauern öfter hinter den mit japanischen Filzstiften gezeichneten oder aquarellierten Bäumen, die gleichzeitig auch eine Interpretation von Mythen, Sagen und Schauergeschichten der romantischen Kunstepoche sind. Der Blick in die Ferne, das behutsame Tragen eines Kindes oder das entspannte Nickerchen auf dem warmen Bauch des vielleicht Kinder nährenden Wolfes bringen vor der Kulisse einer üppigen, voller Lebensfreude strahlenden Natur Begehren, Zuneigung und die Sehnsucht nach einer besseren Welt zum Ausdruck. Aber nicht ohne Ironie wird aus der – in der Romantik symbolträchtigen – blauen Blume in einigen Zeichnungen ein tödlich roter Fliegenpilz. Der Hirsch, bekannt aus deutschen Wohnzimmern im Stil des Gelsenkirchener Barocks, ist in meinen Arbeiten vielleicht der verzauberte Bruder. „Trink nicht, bat das Schwesterchen… Aber das Brüderchen hörte nicht auf sein Schwesterchen und nach dem ersten Tropfen geschah es.“ Die Faszination für diesen unheimlichen Aspekt der Natur prägt meine Arbeit ebenso wie einst die deutschen Romantiker. Der verträumte Waldtümpel entpuppt sich als etwas Garstiges, Sprechendes, Zauberndes, als Ort des Brudermordes oder des Ertrinkens. Ist nicht eine einsame Waldhütte auch Schauplatz grausamer Verbrechen? Diese inhaltliche Doppeldeutigkeit setze ich technisch mit starken hell-dunkel-Kontrasten um. Die seit der Spätrenaissance als clair-obscur bekannte Technik hilft mir, die Zeichnungen auf das Wesentliche zu reduzieren. Auf den weißen Papierton, der mal als Schnee, mal als Nebel oder als blendende Sonne fungieren kann, versuche ich wie mit einer zweiten Farbe einzuwirken, und gleichzeitig die technischen Möglichkeiten des Papiers auszuloten. Wann ist es genug, wann zu viel, und welche Zusammenstellung erzeugt die gewünschte Stimmung, die ersehnten Gefühle und beabsichtigte Wirkung." (Malgosia Jankowska)

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Mit allem, was darin Raum hat

03 Sep 2021 – 23 Oct 2021

Friederike Walter begreift ihre Gemälde als Denkräume. Ihre farbig dezenten und klar komponierten Bilder laden uns zu kontemplativem Innehalten ein. Mehrere übereinander gelegte Ölschichten erzeugen flimmernde Flächen stufenloser Farbverläufe und lassen so die Illusion von Räumen entstehen, in denen einzig Licht eingefangen und reflektiert wird. Die gemalten Räume schildern keine realen Begebenheiten, sondern entstammen der Imagination der Künstlerin. Indem sie für die Orientierung im Raum so elementare Aspekte wie Maßstab und Statik aufhebt, entziehen sich ihre Bilder einer eindeutigen Lesbarkeit. Bewusst in der Schwebe gehalten, erweisen sich die Gemälde als Gedankenkonstrukte, deren sinnfällige Auflösung uns verwehrt bleibt. Vielmehr werfen sie Fragen auf, nach dem Wahrheitsgehalt des Sichtbaren und dem, was jenseits davon liegt. (Nina Mößle)

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PHYTOPOETIK

05 Mar 2021 – 26 Jun 2021

„Meine Malereien sind Ausdruck eines vielgestaltigen Naturbildes, in dem der prozesshafte, transformative Charakter der Natur ebenso eine Rolle spielt wie auch faszinierende neue Erkenntnisse zur Funktionsweise von Pflanzengesellschaften. Einfluss auf meine Naturdarstellung haben aber auch die artifizielle Durchdringung der Natur und ihrer Abbilder sowie die wachsenden Möglichkeiten der digitalen und physischen Manipulation. So entstehen meine zwischen Abstraktion und Figuration pendelnden Bildwelten, in denen erkennbare Naturelemente auf undefinierbare Formen treffen und sich zu schwebenden, dynamischen Landschaften und Naturkompositionen verbinden. In meinen Bildern ist grundsätzlich nicht die Darstellung eines bestimmten Resultats entscheidend sondern der Prozess der Veränderung, Auflösung und Neuordnung. Dieser enthält für mich immer auch Aspekte des Zufalls und des Chaos, die in meiner Malerei generell stark zum Ausdruck kommen.“ (Tatiana Urban)

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Lea's Eyes

09 Jul 2021 – 21 Aug 2021

In der Ausstellung LEA`S EYES zeigt Zipora Rafaelov in der Galerie Maurer ihre filigranen Papierschnitte. Indem sie sich thematisch an den Geschichten der Tora orientiert, vergewissert sie sich als Künstlerin und auch als Mensch ihrer jüdischen Identität und bindet sie in ihre Kunst und in ihr Leben in Deutschland ein. Sie nennt ihr Schaffen „Zeichnen mit Licht“, indem sie auf weißes oder schwarzes Papier verschlungene Formen zeichnet und dann mit dem Skalpell die leeren Flächen ausschneidet. So schafft sie aus großformatigen Papierbögen filigrane Papiergebilde, die durch Licht und Schattenwurf die Fläche verlassen und in den Raum vordringen. Motive ihrer Papierschnitte findet sie oft in der Tora. Es sind vor allem weibliche Figuren, die sich mit Flora und Fauna untrennbar in einem Paradiesgarten verbinden. So verknüpft Zipora Rafaelov in ihren Arbeiten jüdische Tradition und kollektives Erinnern mit persönlichen Erfahrungen.

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Foaminess

21 Oct 2022 – 03 Dec 2022

Der neue Werkzyklus des Künstlers Jan Davidoff beschäftigt sich mit dem Mikrokosmos in unserer Realität. Exemplarisch verwendet Davidoff hierfür eigens präparierte Schaumformationen, die mit Hilfe unterschiedlicher Druck- und Maltechniken auf die Leinwand übersetzt werden. Hierfür werden vorlackierte und bemalte Leinwände mit einem aufwändigen Reliefdruck versehen, um wiederum in mehreren Schichten abwechselnd bemalt und lackiert zu werden. Die Oberfläche erscheint auf diese Weise tiefgründig, fast kraterhaft und spielt mit Licht und Schatten. Das Visuelle verbindet sich mit dem Haptischen. Jan Davidoff, dessen Werk bislang zumeist die figurative Malerei in den Vordergrund stellte, setzt mit diesem Zyklus somit einerseits einen Kontrapunkt zu seinem bisherigen Schaffen, zum Anderen bleibt er dem Paradigma der Gegensätzlichkeit verhaftet – seien es in seinen figurativen Arbeiten Menschenmengen und Einsamkeit, Natur und Kultur, oder in der aktuellen Werkgruppe der Mikro- im Makrokosmos. Die Ausstellung „Foaminess“ zeigt sowohl eine Auswahl der Werke der neuen Serie der Schaumbilder als auch aktuelle Leinwandarbeiten aus der Reihe der Natur- und Waldbilder.

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(UN)SICHTBAR. Kunst im Anthropozän

17 Mar 2023 – 06 May 2023

Wir mögen es wahrnehmen, sehen, spüren – oder nicht, das Anthropozän ist präsent, immer und überall um uns. Die Anthropozän-Theorie bezieht sich auf die Idee eines neuen geologischen Zeitalters, in dem der Mensch die Biosphäre dominiert. Angesichts der rasant ansteigenden Geschwindigkeit, mit der der Mensch seit Ende des 2. Weltkriegs seine Lebensgrundlage auf diesem Planeten zerstört, ist auch die Kunst gefordert, nach Antworten auf die drängenden Fragen des Anthropozäns zu forschen, die über die Darstellung von zerstörten Landschaften, schmelzenden Eisbergen oder dem Verschwinden bestimmter Arten hinausgehen. Sie muss die fundamentale Erschütterung des Dualismus von Subjekt und Objekt, Menschlichem und Nicht-Menschlichem, der Position des Betrachters und dem Raum des Dargestellten thematisieren. Oder, nach Timothy Morton, das Unwahrnehmbare, Unheimliche einer Erfahrung von etwas ausdrücken, das er Hyperobjects nennt, etwas, das zu nah ist, um es objektivieren zu können, zu groß, um es abbilden zu können, zu komplex, um es erzählen zu können – ein Beispiel dafür wäre der Klimawandel. In Birgitta Weimers Arbeit finden sich wiederkehrende Phänomene, die man als Stilmittel des Anthropozäns betrachten könnte: Die Vergrößerung biologischer Mikrostrukturen kehrt den anthropozentrischen Blick auf die Welt um und versetzt den Menschen in eine untergeordnete Rolle. Mit dem Vervielfältigen und Zusammenfügen einfacher Formen wie Kugeln erschafft Weimer etwa mit der Serie Mindscapes, gleich der Natur, emergente Strukturen, die durch Spiegelung die Betrachtenden in das Betrachtete einbeziehen und so die Trennung zwischen Subjekt und Objekt aufheben. Die sich spiegelnden Besucher werden in farbige Lichtspiele, schwebende Räume und unendliche Tiefen geführt. Die Mindscapes visualisieren das Unsichtbare, innere energetische Zustände und Veränderungen in einer Welt im Umbruch; doch auch die sichtbaren Aspekte des Anthropozäns finden Raum: In der Installation The Spread (2020) etwa wandern die Betrachtenden durch eine Landschaft aus schwarz verkohlten Holzstücken (The End of the Carbon Age), überwuchert von aus dem Boden wachsenden Kupferrohren, die sich unaufhörlich auszubreiten scheinen. Wie Inseln ragen Strukturen aus Kupferrohren aus der Wand, Abschnitte des exponentiellen Wachstums (Sections of exponential Growth). Die Tuschezeichnungen Messages from the Bark Beetle schließlich erforschen künstlerisch den Borkenkäfer, der bedingt durch den Klimawandel in der gesamten nördlichen Hemisphäre rapide zugenommen und irreparable Schäden an den Nadelwäldern hinterlassen hat. Mit den auf Fotos der „Partituren“ der Borkenkäfer basierenden Arbeiten thematisiert Weimer das Anthropozän-Konzept des Menschen als Kooperationspartner mit anderen, nichtmenschlichen Lebewesen, die alle in das System Erde eingebunden sind.

neueste Werke

  • MAGIC GARDENS
    74 x 250 cm (h x w)
  • Nicola Hanke

    o.T., 2010
    20 x 20 cm (h x w)
    Öl auf Leinwand
  • Carolin Israel

    Sarracenia, 2022
    80 x 60 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand
    3200 EUR
  • Carolin Israel

    Little Creature, 2021
    130 x 100 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand
    5200 EUR
  • Nicola Hanke

    o.T., 2011
    75 x 55 cm (h x w)
    Öl auf Leinwand
  • Nicola Hanke

    o.T., 2011
    29 x 34 cm (h x w)
    Öl auf Leinwand
  • Nicola Hanke

    o.T., 2023
    39 x 35 cm (h x w)
    Öl auf Leinwand
    2300 EUR
  • Malgosia Jankowska

    Insel im Sommer, 2023
    130 x 100 cm (h x w)
    Tusche auf Papier
    7000 EUR
  • Tatiana Urban

    Dark mode paper no 16, 2023
    42 x 29.7 cm (h x w)
    Tusche auf Papier
    770 EUR
  • Tatiana Urban

    Dark mode paper no 14, 2023
    42 x 29.7 cm (h x w)
    Tusche auf Papier
    770 EUR
  • Tatiana Urban

    Dark mode paper no 13, 2023
    42 x 29.7 cm (h x w)
    Tusche auf Papier
    770 EUR
  • Tatiana Urban

    Dark mode paper no 11, 2023
    42 x 29.7 cm (h x w)
    Tusche auf Papier
    770 EUR
  • Tatiana Urban

    Implodies, 2022
    160 x 140 cm (h x w)
    Acryl/Tusche auf Leinwand
    5500 EUR
  • Tatiana Urban

    Oddities at watering places, 2023
    50 x 40 cm (h x w)
    Acryl auf Leinwand
    1600 EUR
  • Carolin Israel

    Chingaza, 2023
    170 x 140 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand
    7700 EUR
  • Carolin Israel

    Blush 1/2/3, 2023
    323 x 358 cm (h x w)
    Aluminium, Acryl
  • Carolin Israel

    Untiefe, 2022
    50 x 40 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand
  • Carolin Israel

    Velvet, 2021-2022
    50 x 40 cm (h x w)
    Acryl, Leinwand
  • Carolin Israel

    Springinkerl, 2023
    60 x 50 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand
  • Carolin Israel

    Toggle, 2023
    80 x 60 cm (h x w)
    Airbrush, Acryl, Leinwand